© Image: Google DeepMind

Virtuelle Kultur e.V.

„Virtuelle Kultur“ wurde 2020 als Projekt von Steffen Rümpler und Lucas Rees in Freiburg ins Leben gerufen, um Fragestellungen rund um die Digitalisierung unserer Gesellschaft und den Einfluss von technischen Strömungen auf den Kulturbereich mit gestalterischen Mitteln zu erforschen.

Im März 2022 wurde dann der gemeinnützige eingetragene Verein „Virtuelle Kultur e.V.“ gegründet, um den Dialog zu diesen Themen voranzutreiben, Ausstellungen und Dokumentationen zu erarbeiten, technische Prototypen zu entwickeln und virtuelle Repräsentationsformate zu gestalten.

Die folgende Liste gibt einen groben Überblick über einige der Themen mit denen wir uns beschäftigen:

  • Wechselwirkung Virtualität-Realität
  • Virtuelles Wohlbefinden
  • Der Virtuelle Raum als Ort der Begegnung
  • Virtuelle Wissensvermittlung
  • Darstellung von Kunst im Virtuellen Raum
  • Erweiterte Realität als Gestaltungswerkzeug
  • Künstliche Intelligenz (KI)
[Foto mood Virtuelle Kultur e.V.]
© Foto: Lucrezia Carnelos

Die ehrenamtlichen Gründungsmitglieder des Vereins stammen aus verschiedenen Bereichen des Grafikdesigns, der Programmierung, Bildenden Kunst, Pädagogik und Psychologie sowie dem Gesundheitswesen.

Ziel ist aber ein Dialog mit allen, die sich mit den genannten Aspekten auseinandersetzen (wollen) —völlig unabhängig von Vorkenntnissen oder der Profession.

Wie generative Künstliche Intelligenz (KI) unsere Bild-Welt verändert

Mehr Details zu unserem aktuellen Projekt folgen demnächst™. Folge uns auf Instagram oder LinkedIn um Updates nicht zu verpassen.

Thementisch (Vortrag / Workshop) bei KI Safari

https://veranstaltungen.ihkrt.de/b?p=ki-safari

Stand beim Tag der Offenen Tür 2024

https://ticket.innoport-reutlingen.de/offene-tuer-24/

Künstliche Intelligenz (KI) in der Bildgestaltung

Statt sich wie bei „The Artist Is Present?“ auf den ‘künstlerischen Einsatz’ von generativer Künstlicher Intelligenz und einen fixen ‘Versuchsaufbau’ zu beschränken fungiert „Durch die Augen einer Maschine“ als Sammelbecken für verschiedene Projekte rund um den Einsatz von Text-zu-Bild-KI.

Der Themenschwerpunkt liegt momentan in erster Linie auf den Möglichkeiten der Technologie in den Bereichen Design und Fotografie sowie den Auswirkungen die ihr Einsatz auf die Gesellschaft als Solche haben könnte oder schon hat.

Beitrag zur IHK IT-Konferenz 2024

Die alljährliche IT-Konferenz der Industrie und Handelskammer Reutlingen steht dieses Jahr unter dem Motto „KI im Einsatz - von E-Commerce bis Kunst“.

Wir standen neben u. a. dem KI Bundesverband auf der Bühne um ein bisschen über „Künstliche Intelligenz in der Bildgestaltung“ zu referieren und die Funktionsweise von Text-zu-Bild-KI vor Ort zu demonstrieren.

Projektvorstellung

Die Stadt Reutlingen hat uns eingeladen im Innovationszentrum INNOPORT eine Ausstellung zum Thema „Künstliche Intelligenz in der Bildgestaltung“ zu organisieren, die nicht nur während den Veranstaltungen „Wirtschaft trifft Kommune“, „Immobilien-Dialog“ und dem Tag der Offenen Tür zugänglich war, sondern auch zwischen den Terminen in Reutlingen besucht werden konnte.

[Foto der Gruppenausstellung „Durch die Augen einer Maschine“ im INNOPORT Reutlingen]
© Foto: Lucas Rees // Virtuelle Kultur e.V.
[Foto der Gruppenausstellung „Durch die Augen einer Maschine“ im INNOPORT Reutlingen]
© Foto: Melanie Schneider // INNOPORT Reutlingen

Für die Gruppenausstellung konnten wir verschiedene internationale Künstler und Designer gewinnen die mit Künstlicher Intelligenz arbeiten. Namentlich wurden in Rücksprache mit den Urhebern Arbeiten von An Improbable Future, Kedar Benjamin (aka Benjometry), Zellerfeld, Vadim Sadovski und Bjørn Karmann präsentiert.

Zusätzlich wurden auf der Wandlänge von über 25m neben den Gastbeiträgen und unserem ersten KI-Projekt „The Artist Is Present?“ auch mehrere aktuelle Projekte von unseren Vereinsmitgliedern ausgestellt:

„Dieter’s car pool“

Dieter Rams, einer der bekanntesten deutschen Industriedesigner, hat einst zu Protokoll gegeben, dass er nie für den Autosektor gestalten wollte. Der KI ist diese Abneigung hingegen herzlich egal, sie überträgt die ikonische Designsprache an der sich bereits Apple maßgeblich bedient hat auch ohne die Billigung von Rams auf des Deutschen liebstes Kind.

Damit spielt das Projekt auf einige elementare Fragen bezüglich Text-zu-Bild-KI an. Wo verläuft beim Einsatz von KI die Grenze zwischen Inspiration und Plagiarismus? Beim ‘Training’ verinnerlichtes geistiges Eigentum geht in das ‘Skillset’ der KI über und lässt sich anschließend völlig frei und ohne jeglichen Einfluss des Urhebers abrufen. Sollte der Datensatz mit dem die KI ‘trainiert’ wird also reguliert werden und ist das in den Zeiten des Internets überhaupt noch möglich?

„Sirens“

Die Portrait-Serie ergründet wie weit sich die KI bezüglich Fotorealismus [2023] ‘pushen’ lässt, wenn gleichzeitig die Formalien einer bestimmten Bildsprache (hier Editorial- bzw. Modefotografie) eingehalten oder der ‘Look’ bestimmter bekannter Kamerahersteller wie Hasselblad imitiert werden soll.

Darüber hinaus legen die großflächigen Drucke der generierten Motive eindrucksvoll Zeugnis davon ab, wie weit sich Bildmaterial inzwischen mit KI-Upscalern quasi verlustfrei und ohne Abstriche bei der Ästhetik vergrößern lässt.

„Origami Architecture“

Inspiriert von einer Szene in der TV-Serie „Die Simpsons“ experimentiert das Projekt mit der Möglichkeit den Textbefehl für die Künstlichen Intelligenz zusätzlich mit Bildmaterial zu kombinieren, um den Output zu beeinflussen. Die abgebildeten Architekturmodelle orientieren sich erkennbar an den ‘genutzten’ Papierknäuel-Fotos, machen aber gleichzeitig eine Schwachstelle von Text-zu-Bild-KIs im Einsatz für angewandte Gestaltung deutlich;

Auch wenn es oft so scheint ‘verstehen’ die aktuellen KI-Modelle die erzeugten Motive inhaltlich nicht wirklich. In Folge dessen lassen die Architekturmodelle zum Beispiel jegliche statischen und physikalischen Gesetzmäßigkeiten völlig außer Acht.

„Deep sea couture“

Für diese fiktive Modekollektion mit futuristischen Stoffen wurde die generative KI angewiesen Kleidung auf Basis der Fauna der Tiefsee zu generieren.

Das Projekt steht dabei sinnbildlich für das große Potential derartiger Werkzeuge; Die Künstliche Intelligenz schafft es im Prompt genannte Elemente aus komplett verschiedenen, zusammenhangslosen Domänen glaubhaft und konsistent zusammenzuführen. Im Prinzip lassen sich hier die gleichen Bausteine erkennen, die auch die Grundlage menschlicher Kreativität bilden; Imitation, Transformation und Kombination. Damit wirft das Projekt erneut eine Frage auf, die uns schon seit „The Artist Is Present?“ begleitet: Ist die KI also kreativ?

Eine künstliche Intelligenz (KI) interpretiert alte Meister

Wir haben eine Text-zu-Bild-KI Werke in den Stilen alter Meister der Kunstgeschichte anfertigen lassen. Dabei wurden moderne Motive gewählt, die in der Zeit der Künstler gänzlich unbekannt waren. Hieronymus Bosch konnte sich unter einer Raumstation nichts vorstellen, William Turner kannte keinen Cyberpunk und Vincent van Gogh hat nie ein Spaceshuttle abheben sehen. Die Künstler haben die von uns eingesetzten Motive also nie in ihren Bildern behandelt, entsprechend konnte die KI hier auf keine Vorlage zurückgreifen. Sie war auf eine eigene Interpretation angewiesen.

Die Ergebnisse können mit den bekannten Vorbildern verglichen, die ‘handwerklichen’ Fähigkeiten der Künstlichen Intelligenz beurteilt und der Herstellungsprozess besser nachvollzogen werden.

Die so erzeugten Werke werfen außerdem einige Fragen auf, die als Anregungen für einen Dialog dienen sollen: Ist das Kunst und falls ja, welchen Wert besitzt sie? Wer ist der Künstler und kann die KI Menschen bei der künstlerischen Kreation in Zukunft ersetzen? Wer ist der Urheber und hat die Rechte an den neuen Werken?

Interviews und Pressestimmen zum Projekt
„Deus Ex Machina“

Interview von Stefan Weimeier für seine Masterthesis im Bereich Künstlerische Konzeption mit dem Thema „Ein offenes Experiment zwischen digitaler Kunst und Künstlicher Intelligenz“.

[Foto mood Virtuelle Kultur e.V.]
© Foto: Virtuelle Kultur e.V.
Beitrag zum Begleitprogramm „50 Jahre BBK“

Vom 17. Juli bis 14. September 2023 feierte der BBK Landesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Baden-Württemberg im Regierungspräsidium Karlsruhe sein 50-jähriges Jubiläum mit einer Ausstellung.

Wir waren eingeladen am 23. Juli im Rahmen des Begleitprogrammes neben dem Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe einen Vortrag zu halten und über das Thema „Künstliche Intelligenz in der Bildgestaltung“ zu referieren.

Beitrag zum „Tag der digitalen Freiheit“ 2023

Im Rahmen des „2. Tübinger Tag der Digitalen Freiheit“ wurden wir vom Shedhalle Tübingen e.V. eingeladen „The Artist is Present?“ in der Shedhalle in Tübingen zu präsentieren und uns dabei mit den anderen teilnehmenden Organisationen wie dem Chaos Computer Club Tübingen auszutauschen.

Projektvorstellung

Dank einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne konnten wir das Projekt mit zahlreichen teils großformatigen Drucken an zwei Wochenenden im T66 Kulturwerk im Geigesturm in Freiburg vorstellen.

Während der Ausstellung waren wir außerdem mit einer Instanz der Künstlichen Intelligenz vor Ort, um dem Publikum einen Einblick in die Entstehung der Bilder zu geben, die Grundlagen der Technologie zu vermitteln und den Dialog zu suchen.

[Galerie Ausstellung „The Artist Is Present?“ im Kulturwerk T66 Freiburg]
© Foto: Michael Jakob
Interviews und Pressestimmen zur Ausstellung
„Van Gogh malt Raketen“

Bericht auf Basis eines Interviews in der Ausgabe Februar 2023 des Kultur Joker

„Seelenlose Intelligenz reicht eben nicht aus“

Bericht in der Badischen Zeitung vom 03.02.2023

„Hieronymus’ Himmelfahrt“

Titelgeschichte in der Christ der Gegenwart vom 05.02.2023

Wir freuen uns über den Austausch mit anderen, die sich mit den oben genannten Themen auseinandersetzen und/oder Teil unseres Vereins werden wollen.

[Foto mood Virtuelle Kultur e.V.]
© Foto: Su San Lee